Gesprächskreis am 17. Dezember

Werte Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Interessierte am Mainzer NachDenkSeiten-Gesprächskreis!

Am heutigen Donnerstag, den 17. Dezember 2015, kommt der Mainzer NachDenkSeiten-Gesprächskreis um 19:30 Uhr im „Jack Inn“ (Feldbergstr. 3 am Sömmerringplatz) zu seinem letzten Treffen im Jahr 2015 zusammen. Die nächsten Donnerstage fallen auf den 24. und 31.12., Termine, die sich mit einem NachDenkSeiten-Gesprächskreis leider nicht verbinden lassen, und auch der 7. Januar wird keinen NachDenkSeiten-  Gesprächskreis sehen, da er noch in den Schulferien liegt.

Das große Thema sind die beiden Parteitage von SPD und CDU dieser Tage und ihre Rezeption in den Medien. Die (Wieder-)Wahl Sigmar Gabriels zum SPD-Vorsitzenden konnte ich etwa live auf n-TV verfolgen und war schockiert, wie offenkundig der „Bericht“ von Heiner Bremer als Kommentar rüberkam. Ein Viertel der SPD-Delegierten habe sich gegen die Regierungsfähigkeit entschieden (indem sie Gabriel nicht wählten). Was vom Beschluss zu TTIP zu halten ist, hat Albrecht Müller ausführlich erläuert. Auf der anderen Seite gelang es der CDU-Vorsitzenden mit Leichtigkeit, sich mit dem Slogan „Wir schaffen das“ anhand von deren uneingeschränkt positiven Aussagen in die Ahnenreihe der CDU-Bundeskanzler einzufügen und damit ihre Gegner in der eigenen Partei, aber auch den immerzu blaffenden Seehofer in die Schranken zu weisen und ein Bild der Geschlossenheit zu vermitteln.

Dauern wird der NachDenkSeiten-Gesprächskreis heute maximal bis 23 Uhr, weil um 23:15 Uhr der Talk bei Maybrit Illner beginnt: Die gespaltene Republik – wohin führt Merkel Deutschland? mit Katja Kipping – übrigens gegen Michael Fuchs (CDU) und Jan Fleischhauer (SPON) 😉

Abschließend möchte ich noch auf einen Termin hinweisen:

Am Freitag, den 18.12.15 um 18 Uhr referiert mit Andreas Kemper ein
ausgewiesener Kenner und Kritiker der rechtsradikalen Szene im
Julius-Lehlbach-Haus (DGB), Kaiserstraße 26-30 zu den

Ursachen des Rechtsrucks in der politischen Landschaft am Beispiel der
AfD und ALFA in Rheinland-Pfalz

In Kooperation mit LINKSWÄRTS, attac Mainz, dem
Landesmigrationsausschuss und dem Landesbezirkserwerbslosenausschuss von ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland, Save Me, No Deportation Mainz,
Courage und der DFG-VK.

Seit 2010 mit einer nie zuvor dagewesenen Medienkampagne von Bertelsmann, BILD, SPIEGEL usw. Thilo Sarrazins rassenhygienischen Behauptungen normalisiert wurden, haben wir einen künstlich gedüngten Boden für das beharrliche Wachstum einer faschistoiden Partei. Neurechte Politiker wie Björn Höcke von der „Alternative für Deutschland“ bedanken sich daher noch heute in ihren rassistischen und faschistischen Reden für Sarrazins Vorstoß.

Dabei waren Sarrazins Thesen nicht neu, sondern platte Plagiate der bevölkerungsbiologischen rassistischen Neuen Rechten. Neu war, dass die Mainstreammedien ausgerechnet zu Beginn der Wirtschaftskrise die Zeit für gekommen hielten, Rassismus und Bevölkerungsbiologie zu enttabuisieren, die Inhalte faschistischer Kleinverlage in Millionenbestseller zu verwandeln. Diese Inhalte stellen sich als konsequente Radikalisierungen der Regierungspolitik dar, die 1993 in der Asyl-, 2004 in der Arbeits- und 2006 in der Familienpolitik sozialpolitische durch bevölkerungspolitische Orientierungen ersetzten.

Im Vortrag wird dargestellt, wie die Neue Rechte in den letzten fünf Jahren stärker werden konnte, welche Spannungen es in der Neuen Rechten gibt und wie Pegida und vor allem die Alternative für Deutschland als Instrumente der Neuen Rechten in Erscheinung treten.

Ich wünsche Ihnen und Euch besinnliche Feiertage und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Bartl

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